Meine Tochter hat momentan ein neues Lieblingsspiel: Die Monster-Musikschule. Ein interaktives Musikschulspiel, in dem verschiedene Bands proben müssen, bis sie gut genug sind, um am Monster- Contest teilnehmen zu dürfen. Die Bands haben dann so tolle Namen wie „Folky Folks” oder “Dreamy Drummers” oder so ähnlich. Unser heutiger Musikunterricht hatte sehr viel von diesem Spiel. Ja: H100F205E-F36A-4176-A0B2-11D6993D130Eeute erzähle ich mal von den anderen Q2ern, aus dem Musik-Grundkurs. Ein paar davon sind ja schon bekannt (siehe Artikel “Die wilde 13”):

Paul, der Drummer, der immer meckert, außer, wenn er brummt. Äh, drummt.

Tom und Bibi, die auch im Musikunterricht nebeneinander sitzen, damit Bibi den Überblick behält und Pauls schlechte Witze von Tom fernhalten kann.

Maria, der südländische Temperamentsbolzen, der davon schwärmt, wie toll man auf portugiesisch fluchen kann.

Niklas, der Traumschüler, der im Musikunterricht davon profitiert, dass es auf Rechtschreibung nicht so ankommt und

Lisa, die mit Rücken und den schönen Augen.

Dazu kommen dann noch

Sid, einer der nettesten und anständigsten Leute seines Alters, die ich kenne. Jeder mag ihn, nicht jeder versteht ihn, nicht immer versteht er andere. Die Mädels wollen ihn knuddeln und beschützen, die Jungs mit ihm einen trinken gehen. Sid ist treu wie Gold und das Gegenteil von böse.

Achim ist gefühlt doppelt so groß und doppelt so breit wie ich. Wenn er wollte, könnte er mich mit einem Drumstick erschlagen. Macht er aber nicht. Achim ist sympathisch und tiefenentspannt, was heute nicht passiert, passiert morgen vielleicht auch nicht.

Jens ist manchmal so abwesend, dass er selbst nicht merkt, dass er schon da ist. Ein Künstler, ein Denker, ein Philosoph. Wenn ich das richtig verstanden habe, führt er gerne akustische Experimente mit Kettensägen durch oder spielt gleichzeitig auf fünf E-Gitarren.4BBBC624-4E3D-4021-BB61-0CA42B9074C7

Heiko liebt die Conga, die Conga liebt Heiko. Da er gerade eine richtig schwierige Phase durchmacht, verkneife ich mir jeden Witz und jede Ironie und wünsche ihm auch auf diesem Wege einfach nur das Beste.

Das Schwierige an Musikkursen ist, dass man versierte Musiker mit denjenigen zu einem Orchester verbinden muss, die Musik nur gewählt haben, weil sie noch schlechter malen als singen. (Nicht, dass die “versierten Musiker” besser singen – Paul singt auch nüchtern wie ein Betrunkener). Ein paar, die gar keine Lust zum Musikmachen haben, bleiben dann in einer solchen Stunde mal auf der Strecke, denn einerseits können sie nur Triangel, andererseits fühlen sie sich mit der Triangel in der Hand leicht uncool. Aber meine Q2 ergibt sich ihrem Schicksal, und so setzt sich unsere “Band” wie folgt zusammen:

  • Paul, der drummen kann und
  • ich, die ich so tue als könnte ich Klavier spielen,
  • Jens, der Gitarre spielen kann und
  • Sid, der sich gern mit Paul das Schlagzeug teilt. Das sind quasi die Musiker.
  • Dann kommt das Mittelfeld mit Tom, der alles kann, aber nichts richtig (also so wie ein handelsüblicher Musiklehrer),
  • Bibi, die die positive Ausstrahlung mitbringt, und
  • Achim, der motiviert auf die Cajon einprügelt.
  • Dann bleiben noch Maria, Heiko und Lisa.
  • Maria diskutiert leise trommelnd mit
  • dem imaginär trommelnden Heiko über wasweißich, während sich
  • Lisa ein ironisches Grinsen nicht verkneifen kann. Ob wegen oder trotz der Musik, weiß niemand.

28BAB12C-C161-4F24-8203-896F7D0B9182Als ich aus dem Nebenraum die Schneeglöckchen hole (nein, nicht die Blumen, sondern die Glockenstäbe, wie man sie gern bei volkstümlichen Weihnachtsliedern hört), blüht Maria auf. Eigentlich ist dieser südländische Temperamentsbolzen ja nur für chic und cool zu haben, aber ein Winterinstrument ist dann doch schön.

 Blues mit Glockenstäben.

Helene Fischer kann einpacken.

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